Szintigraphie
ist ein bildgebendes Verfahren, das in der Nuklearmedizin eingesetzt wird. Durch die Gabe von schwach radioaktiven Stoffen können krankhafte Prozesse im Körper sichtbar gemacht werden.
Was wird untersucht?
Darstellung des Stoffwechsels oder der Funktion der Schilddrüse, Tumore, Skelett, Niere, Lunge und andere Organen
Wie funktioniert das Verfahren?
Bei der Szintigraphie werden dem Patienten sogenannte Radiopharmaka verabreicht. Das sind Stoffe, die radioaktiv markiert sind und Gammastrahlen aussenden. Die Radionuklide reichern sich in bestimmten Körperorganen an, zerfallen unter Abgabe von Gammastrahlen und können so mit einer Gammakamera sichtbar gemacht werden. Krankes Gewebe, Tumore oder Metastasen speichern Radionuklide oft anders als gesundes Gewebe; darum lassen sie sich auf den Bildern gut abgrenzen. Da der zeitliche Ablauf von der Aufnahme bis zur Ausscheidung der Substanz aufgezeichnet wird, eignet sich die Methode besonders dafür, Informationen über die Funktion von Organen (z.B. Schilddrüse oder Herz) zu gewinnen. Durch unsere Doppelkopf-SPECT-Kamera können mehrere Aufnahmen derselben Körperregion aus verschiedenen Winkeln angefertigt werden, um aus den gewonnenen Daten ein dreidimensionales Modell zu errechnen. Dies ermöglicht Schnittbilder wie in einer Computertomografie oder Kernspintomographie.
Vor der Untersuchung
Eine spezielle Vorbereitung zur szintigraphischen Untersuchung ist meist nicht notwendig. Patienten, die Schildrüsenmedikamente einnehmen, sollten vorab mit dem Arzt klären, ob diese abgesetzt werden müssen und wenn ja, wie lange vorher. Bitte bringen Sie Ihren Medikamentenplan zur Untersuchung mit, sowie Ihre aktuellen Laborwerte.
Ablauf der Untersuchung
Zu Beginn der Untersuchung wird Ihnen eine gering radioaktive Substanz über eine Vene injiziert. Die Substanz verliert ihre Radioaktivität sehr schnell mit einer Halbwertszeit von circa 6 Stunden und wird über die Nieren ausgeschieden. Nach der Injektion werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Aufnahmen durchgeführt. Meistens liegen Sie dazu auf einer Liege und die Kameraköpfe bewegen sich über Sie hinweg. Wichtig ist, dass Sie ruhig liegen, damit die Aufnahmen nicht verwackeln.
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen sind extrem selten. Nach der Injektion können Hautrötung oder Juckreiz auftreten. Schwere allergische Reaktionen, wie Atemnot und Kreislaufkollaps sind extremst selten. Die Strahlenbelastung für Sie liegt in der Größenordnung einer computertomographischen Untersuchung. Einen engen Kontakt mit Schwangeren und kleinen Kindern sollten Sie in den ersten Stunden nach der Untersuchung vermeiden. Bitte trinken Sie nach der Untersuchung viel. Damit beschleunigen Sie die Ausscheidung der radioaktiven Substanz.
Vorteil des Verfahrens
Da durch die Szintigraphie neben Aussagen zur Anatomie insbesondere die Funktion von Organsystemen beurteilbar ist, können Funktionsänderungen gut beurteilt werden. Auch sind große Untersuchungsfelder wie das Skelett komplett darstellbar.